Finanz- und Anlageanalyse

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Lexikon der Finanzbegriffe




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In unserem Lexikon der Finanzbegriffe finden Sie relevante Definitionen und (Fach-)Begriffe aus der Welt der Finanzen. Das Lexikon wird laufend ausgebaut.



G

Generalversammlung

Die Generalversammlung ist das oberste Organ einer Aktiengesellschaft. Die durch Gesetz und Statuten zugewiesenen Aufgaben sind nicht delegierbar und umfassen u.a.

Teilnahmeberechtigt sind alle Aktionäre, ihre Vertreter sowie durch die Generalversammlung eingeladenen Gäste.



Gesamtmarkt

Als Gesamtmarkt bezeichnet man die Gesamtheit aller Finanzinstrumente eines Marktes. Die Marktabgrenzung ist dabei beliebig. Häufig werden alle inländischen Aktien oder Obligationen, welche an derselben Börse gehandelt werden, als Gesamtmarkt bezeichnet. Das Verhalten des Gesamtmarktes wird durch einen Index berechnet. Die erwartete Schwankung der Indexstände wird auch als Marktrisiko bezeichnet.



Grossbanken

In der Schweiz UBS und Credit Suisse. Sie sind mit einem Anteil von 50% an der Bilanzsumme und 75% an der Börsenkapitalisierung aller Schweizer Bankaktien die bedeutendste Bankengruppe. Auch international gehören sie zu den grössten Banken.



H

Hausse

Längere Zeit anhaltende Kurssteigerungen an der Börse, auch Bull Market genannt. Gegenteil: Baisse.



Hypothek

Eine Hypothek ist ein langfristiger Kredit, der von einer Bank für den Erwerb einer Immobilie gesprochen wird, wobei die Immobilie als Sicherheit dient. Oftmals wird eine Hypothek aufgeteilt in eine ‘erste Hypothek’ und eine ‘zweite Hypothek’. Für die ‘zweite Hypothek’ besteht in der Regel eine Amortisationspflicht, für die erste hingegen nicht. Beim Kreditnehmer fallen dadurch einerseits Zinszahlungen und andererseits, falls die Hypothek amortisiert wird, Amortisationszahlungen an.



I

Identifikation von Wertpapieren

Um die unzähligen existierenden Wertpapiere unterscheiden zu können, wird jedem Wertpapier eine eindeutige Zahlenfolge zugeordnet. Diese Zahlenfolge ist die Identifikation (z.B. Nestlé: 3886335). Sie kann mit der AHV-Nummer für Arbeitnehmer in der Schweiz verglichen werden. Identifikationsnummern sind oft länderspezifisch. In der Schweiz werden beispielsweise Valorennummern vergeben. Eine international verwendete Identifikation ist der ISIN-Code (z.B. Nesté: CH0038863350)



Immobilie

Eine Immobilie ist ein unbeweglicher Vermögenswert, also ein Grundstück, ein Haus oder eine Wohnung.



Index

Ein Index (z.B. Aktienindex) misst die Preisentwicklung eines Finanzmarktes (z.B. Aktienmarktes) oder eines Teils davon. Er umfasst ein Portfolio von Finanzinstrumenten (z.B. Aktien oder Obligationen) aus dem jeweiligen Finanzmarkt (oder eines Teiles davon), deren Kurs multipliziert mit bestimmten Gewichtungsfaktoren, den jeweiligen Indexstand ergeben. Synonym: Börsenindex



Indirekte Amortisation

Hypotheken können indirekt amortisiert, d.h. zurückbezahlt werden: In diesem Falle werden die Amortisationszahlungen nicht an den Hypothekargeber bezahlt, sondern innerhalb der eigenen 3. Säule auf ein Bankkonto oder einen Versicherungsvertrag überwiesen. Am Ende der Amortisationsdauer wird daraus der Betrag inkl. Angehäufter Zinsen als Ganzes an den Hypothekargeber ausbezahlt. Bei indirekter Amortisation sind die vollen Hypothekar-Schuldzinsen während der ganzen Amortisationdauer steuerlich voll abzugsfähig. Zudem sind die Einzahlungen in die Säule 3a steuerbegünstigt.



Insolvenz

Liegt vor, wenn ein Schuldner Zinszahlungen und Tilgung nicht fristgerecht und vollständig leistet. Gemäss der Praxis der Ratingagenturen gilt eine Zahlungsverzögerung von mehr als dreissig Tagen als Default. Der Default bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der Gläubiger das ganze Kapital verliert, weil im Zuge des Konkursverfahrens meist eine Konkursdividende ausgeschüttet wird. Bei Kreditderivaten gilt der Default als Kreditereignis. Anleihenumstrukturierungen (Exchangeables) gelten gemäss Ratingagenturen ebenfalls als Zahlungsausfall.



Invalidenversicherung (IV)

Die Invalidenversicherung (IV) ist ein wesentlicher Bestandteil der staatlichen Vorsorge (1. Säule) in der Schweiz. Sie soll das Existenzminimum des Versicherten und seiner Familie bei Invalidität sicherstellen.  



Investition

Investitionen sind Ausgaben für Güter und Vermögenswerte, welche ihrerseits längerfristig einen Ertrag oder Nutzen abwerfen. Dies können z.B. Immobilien oder Wertpapiere sein. Auch Ausgaben für langlebige Konsumgüter (z.B. Autos) werden als Investition bezeichnet.. Investition steht im Gegensatz zum Konsum.



Investmentbank

Wickelt das Emissionsgeschäft, das Handelsgeschäft mit Effekten, Devisen, Edelmetallen und derivativen Instrumenten , das Repogeschäft sowie die Unternehmensfinanzierung einschliesslich Fusionen und Übernahmen ab.



K

Kapitalmarkt

Markt für mittel- und langfristige Anlagen. Auf dem Primärmarkt finanzieren Unternehmen ihre Investitionen durch die Ausgabe von Wertpapieren (Aktien , Obligationen ), auf dem Sekundärmarkt werden die Titel gehandelt. So findet laufend eine Bewertung der Gesellschaften statt. Im Unterschied dazu dient der Geldmarkt dem Handel kurzfristiger Finanzierungsinstrumente.



Kennzahlen

Im Unternehmensbereich Massstabswerte für den innerbetrieblichen und zwischenbetrieblichen Verglreich. Kennzahlen setzen in einem einzigen Zahlenausdruck verschiedene ökonomische Grössen in ein sinnvolles Verhältnis zueinander. Beispiele sind Kennzahlen zur Liquidität, Finanzierung oder Rentabilität etc.


Im Finanzanlagebereich sind Kennzahlen wie das Kurs-Buchwertverhältnis oder auch das Kurs-Gewinnverhältnis beliebte Grössen zur Analyse einer eventuellen Über- oder Unterbewertung.


Siehe auch folgende Artikel:

- das DuPont-Schema zur Analyse der Eigenkapitalrendite.

- fundamentale Aktienanalyse



Klassisches Versicherungsprodukt

Das klassische Versicherungsprodukt ist meistens eine Lebensversicherung oder eine Leibrente und zeichnet sich im Gegensatz zur Fondslösung durch eine Garantieleistung aus: bei Vertragsbeginn wird entweder eine einmaliege Kapitalauszahlung oder eine vierteljährliche Rente ab Vertragsende festgelegt. Darüber hinaus gibt es gibt es oft versprochene, jedoch nicht sichere Überschussanteile.



Konjunktur

Oft synonym verwendet für die Lage der Gesamtwirtschaft. Die Forschung betont den zyklischen Verlauf des Wirtschaftswachstums (Aufschwung , Hochkonjunktur, Abschwung, Rezession , Depression). Im Englischen wird deshalb auch von Business Cycle gesprochen.



Konsum

Ausgabe für Güter oder Dienstleistungen, welche selbst keinen längerfristigen Ertrag abwerfen, sondern verbraucht (konsumiert) werden. Konsum steht im Gegensatz zur Investition.



Konto 3a

Ein 3a-Konto ist ein Bankkonto, welches der gebundenen Selbstvorsroge dient: bis zu einem Maximalbetrag können jährlich steuerberfreite Einzahlungen getätigt werden, die Auszahlung efolgt jedoch (von gewissen Ausnahmen abgesehen) erst bei der Pensionierung. Siehe auch Maximalbetrag 3a und unseren Artikel Altersvorsoge.



Koordinierter AHV-Lohn (Koordinationsabzug)

Im Rahmen der 2. Säule werden Lohnbestandteile erst ab einer Untergrenze versichert, während die AHV die Versicherung der darunter liegenden Lohnbestandteile übernimmt. Diese Untergrenze wird koordinierter AHV-Lohn oder Koordinationsabzug genannt. Der Koordinationsabzug beträgt für 2021: CHF 25’095



Korrelation

Die Preisentwicklungen von zwei oder mehreren Wertpapieren sind nicht notwendigerweise unabhängig voneinander. Besteht ein Zusammenhang zwischen den Preisentwicklungen, so sagt man, dass die Wertschriften korreliert sind. Die Korrelation ist diejenige (statistische) Kennzahl, welche die Stärke dieser gegenseitigen Abhängigkeit ausdrückt.



Kostensatz

Umfasst im Versicherungswesen die Summe aus Provisionen, Verwaltungsaufwand, Aufwand für Überschuss- und Gewinnanteile, sonstigem versicherungstechnischem Aufwand und Ertrag im Verhältnis zu den verdienten Nettoprämien. Der Kostensatz hat vor allem Bedeutung in der Beurteilung des Nichtlebengeschäfts.



L

Laffer-Kurve

So einfach, dass ihr Erfinder, Arthur Laffer, sie in den Siebzigerjahren erstmals auf einer Papierserviette aufzeichnete: Die Steuereinnahmen nehmen mit steigenden Steuersätzen zu, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Steigen die Sätze darüber hinaus weiter, nehmen die Steuereinnahmen allmählich ab, weil die hohe Belastung die Wirtschaftsleistung bremst. Der einzige Haken in der praktischen Anwendung: Wo liegt der optimale Punkt?



Lebensversicherung

Unter dem Begriff Lebensversicherung werden alle Versicherungen verstanden, die biometrische Risiken wie Tod oder Invalidität absichern sowie Versicherungen, die der privaten Altersvorsorge dienen. Eine Lebensversicherung ist eine Individualversicherung, die die wirtschaftlichen Risiken aus der Unsicherheit der Lebensdauer der versicherten Person wirtschaftlich absichert. Der “Versicherungsfall” ist das Erleben eines bestimmten Zeitpunktes (Erlebensfall) oder der Tod des Versicherten während der Versicherungsdauer (Todesfall).


Man unterscheidet zwischen Risikoversicherungen und kapitalbildenden Versicherungen. Siehe auch “Klassisches Versicherungsprodukt” .



Leibrente

Die Leibrente ist eine gebräuchliche Form der privaten Rentenversicherung. Sie zahlt ab Vertragsende regelmässige konstante Renten bis zum Lebensende des Versicherten aus. Es ist möglich, Hinterbliebenenrenten einzuschliessen. Die Leibrente kann durch laufende Prämienzahlungen oder durch Zahlung einer Einmaleinlage erworben werden.



Leverage

Mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz lässt sich mit derivativen Instrumenten eine grössere Rendite erzielen, als es mit einer Investition in den eigentlichen Basiswert möglich ist. Dieser Effekt wird als Hebelwirkung bezeichnet. Der Leverage von Derivaten berechnet sich aus dem Hebelfaktor multipliziert mit dem Delta . Leverage kann auch mit Einsatz von Fremdkapital erreicht werden (vgl. Hebelwirkung ).



Liquidität

  1. Die Liquidität umfasst leicht verflüssigbare Anlagen, i.d.R. Guthaben auf einem (Kontokorrent-)Bankkonto.


  1. Fähigkeit eines Unternehmens zur fristgerechten Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen. Als Liquiditätskennzahlen gebräuchlich sind die Cash Ratio, die in Prozenten ausdrückt, wie viel des kurzfristigen Fremdkapitals durch liquide Mittel gedeckt ist, die Quick Ratio, die zeigt, wie viel des kurzfristigen Fremdkapitals durch liquide Mittel und Forderungen gedeckt ist, und die Current Ratio. Letztere setzt alle Aktiven des Umlaufvermögens ins Verhältnis zum kurzfristigen Fremdkapital.


  1. Hohe Marktgängigkeit eines Wertpapiers, die auf der Vielzahl der im Umlauf befindlichen Titel und einer engen Geld-Brief-Spanne gründet.



M

Marktpreis

  1. Ein von den klassischen Vertretern der Nationalökonomie geprägter Begriff für den ausschliesslich durch Angebot und Nachfrage auf einem Markt bestimmten Gleichgwichtspreis (“unsichtbare Hand”).


  1. Börsen- oder Marktpreis von Wertpapieren, Devisen, Münzen oder Waren. Der Kurs schwankt je nach Angebot und Nachfrage.



Marktrisiko

Das Marktrisiko bezeichnet die Preis- und Renditeschwankungen im Gesamtmarkt. Im Gesamtmarkt gleichen sich die Risiken der Einzeltitel teilweise aus. Daher ist das Marktrisiko des Gesamtmarktes in der Regel kleiner als das eines Einzeltitels. Siehe auch Diversifikation.



Maximalbetrag Säule 3a

Die schweizerische Steuergesetzgebung privilegiert die gebundene Selbstvorsorge der Säule 3a insofern, als Einzahlungen bis zu einem Maximalbetrag vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden können. Dieser Maximalbetrag ist im Jahre 2017 für unselbständig Erwerbende mit Pensionskasse CHF 6’768, für selbständig Erwerbstätige CHF 33’840 (maximal 20% vom Nettoeinkommen).



O

Obligation

Als Wertpapier ausgestalteter und somit handelbarer Bruchteil (Stückelung) einer Anleihe .



Option

Das Recht – nicht aber die Pflicht –, innerhalb einer bestimmten Zeit (Laufzeit) eine feste Menge eines bestimmten Basiswerts zu einem im Voraus fixierten Ausübungspreis zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put). Für dieses Recht zahlt der Optionär dem Verkäufer der Option eine Optionsprämie. Optionen können individuell zwischen den Parteien (OTC-Option), in einem Warrant verbrieft oder an Terminbörsen gehandelt werden.



Optionspreis

Setzt sich zusammen aus dem inneren Wert und dem Zeitwert. Der Preis einer Option hängt vom Optionstyp, vom Kurs des Basiswerts, vom Ausübungspreis, von der Restlaufzeit, der Dividendenzahlung, der impliziten Volatilität des Basiswerts und vom risikofreien Zins ab. Zur Berechnung existieren zahlreiche Modelle (Black-Scholes-Modell, Binomialmodell).



P

Pari

Börsenkurs oder Emissionspreis, der dem Nennwert eines Wertpapiers entspricht. Ist ein Kurs über pari (d. h. über 100%), weist er ein Aufgeld auf.



Passiven

In der Bilanz aufgeführte Ansprüche der Geldgeber an ein Unternehmen (vgl. Fremdkapital und Eigenkapital ). Gegenteil: Aktiven .



Put

  1. Option, die den Käufer berechtigt, aber nicht verpflichtet, einen bestimmten Basiswert in einer bestimmten Menge zu einem im Voraus festgelegten Preis (Ausübungspreis ) bis zu (amerikanisch) oder an (europäisch ) einem bestimmten Termin zu verkaufen (Long Put). Auf der Gegenseite steht der Verkäufer der Option (Short Put).

  1. Berechtigt den Anleger zur Kündigung von Obligationen .



Reaganomics

Auf den US-Präsidenten Ronald Reagan zurückgehende wirtschaftspolitische Ausrichtung, die Elemente der Angebotspolitik (Deregulierung, Unternehmenssteuersenkungen) und der Nachfragepolitik (expansive Finanzpolitik) vereint.



R

Rendite

Jährlicher Gesamtertrag eines angelegten Kapitals, meist in Prozenten des angelegten Kapitals ausgedrückt (vgl. Auch Effektivzins und Rendite auf Verfall).



Rendite auf Verfall

Mass für die effektive Verzinsung einer Obligation, wenn sie zum Marktpreis erworben wird. Berechnungsgrundlage sind Kurswert, alle künftigen Zahlungen (Rückzahlung und Coupons) sowie Restlaufzeit und Marktzinsen im Bewertungszeitpunkt (Barwertbetrachtung). Steigt der Kurs der Obligation, sinkt die Rendite, und umgekehrt.



Risiko

In der Finanzmarkttheorie wird das Risiko einer Anlage an den Ertragsschwankungen gemessen. Risiko und Ertrag stehen theoretisch in einem direkten Zusammenhang: Je höher das eingegangene Risiko ist, desto grösser sollte längerfristig der Ertrag der entsprechenden Anlage ausfallen (vgl. Risikomanagement).



S

Säule 3a

Die Säule 3a ist ein wesentliches Element der Selbstvorsorge im Rahmen der 3. Säule in der Schweiz. Sie entspricht demjenigen Teil der Selbstvorsorge, der staatlich gefördert wird und die grössten steuerlichen Privilegien geniesst. Im Gegenzug unterliegt sie rigiden Bestimmungen: Sie ist langfristig konzipiert und zweckgebunden. Nur in gewissen Ausnahmefällen (bei Wohneigentumskauf, Wegzug ins Ausland, Aufnhame einer selbsständigen Tätigkeit etc.) Ist ein Bezug vor der Pensionierung möglich. Synoym: Gebundene Vorsorge.



Säule 3b

Die Säule 3b ist ein wesentliches Element der Selbstvorsorge im Rahmen der 3. Säule in der Schweiz. Sie geniesst im Vergleich zur gebundenen Vorsorge 3a weniger Steuerprivilegien: Nur die Verzinsung bleibt steuerfrei. Im Gegenzug ist sie an weniger Bestimmungen gebunden und steht allen offen, ohne Begrenzung der Einzahlungshöhe. Synonym: Freie Vorsorge.



Staatsanleihe

Anleihe, die von einem Staat zur Deckung seines Finanzierungsbedarfs im In- oder Ausland emittiert wird. Die Renditen der Staatsanleihen dienen als Benchmark für andere Emittenten desselben Staates. Die Schweiz begibt im Unterschied zu anderen Ländern keine Anleihen der Eidgenossenschaft im Ausland.



Standardabweichung

Die Standardabweichung ist ein Mass für das Risiko und misst die durchschnittliche Abweichung einer Zufallsgrösse von ihrem Mittel- oder Erwartungswert. Als Synonym für die Standardabweichung wird im Finanzbereich häufig das Wort Volatilität verwendet (auf Jahresbasis umgerechnete Standardabweichung). Die Standardabweichung multipliziert mit sich selbst ergibt die Varianz.



Steuerbares Einkommen

Das steuerbare Einkommen ist das Brutto-Erwerbseinkommen zuzüglich aller Einkommen aus Nichterwerbstätigkeit, korrigiert um die im Steuergesetz vorgesehenen Abzüge. Der Betrag steht in der Regel am Ende der Einkommenssteuererklärung.



Swiss Market Index (SMI)

Der Swiss Market Index (SMI) ist der Index der wichtigsten Aktien in der Schweiz. Er umfasst 20 Unternehmen, gewichtet nach deren Marktkapitalisierung. Es handelt sich um einen reinen Preisindex, Dividendenzahlungen fliessen also nicht in die Performance ein.



T

Tau

Misst die Veränderung des Optionswerts bei einer Veränderung der Volatilität. Gehört zu den Greek Letters. Der Wert einer Option steigt mit zunehmender Volatilität des Basiswerts, während eine sinkende Volatilität dazu führt, dass eine Option günstiger wird.



Transaktionskosten

Mit der Durchführung einer Börsentransaktion verbundene Kosten wie Courtagen und Clearinggebühren.



U

Überschussleistung

Die Überschussleistung entspricht der Partizipation des Versicherten an der Verzinsung der Kapitalanlagen. Die Verwendung der Überschussanteile zur Erhöhung der Versicherungsleistungen kann dadurch erfolgen, dass die zugeteilten Überschussanteile beim Versicherer angespart, verzinst und bei Beendigung der Versicherung zusammen mit der vertraglich garantierten Versicherungssumme ausgezahlt werden. Die Höhe des Ansammlungszinssatzes orientiert sich an der durchschnittlichen Verzinsung der Kapitalanlagen, wobei ein angemessener Abschlag vorgenommen wird, um kurzfristige Schwankungen zu vermeiden und die Kosten für die Führung des Überschussguthabens zu decken. Wichtig: die Unsicherheit der zukünftigen Verzinsung führt dazu, dass sich tatsächliche und bei Vertragsbeginn versprochene Überschussleistungen erheblich unterscheiden können!



Unternehmenswert

Wird berechnet, indem zum Börsenwert die Nettoverschuldung addiert bzw. die Netto-Cash-Position davon subtrahiert wird, und ist vor allem bei Unternehmensübernahmen von Bedeutung.



V

Versicherung

Mit Versicherung (veraltet Assekuranz) wird das Grundprinzip der kollektiven Risikoübernahme (Versicherungsprinzip oder Äquivalenzprinzip) bezeichnet: Viele zahlen einen Geldbetrag (= Versicherungsprämie) in die Kapitalsammelstelle Versicherer ein, um beim Eintreten eines entsprechenden Schadens, dem Versicherungsfall, aus dieser Kapitalsammelstelle einen Schadenausgleich zu erhalten. Da der Versicherungsfall nur bei wenigen Versicherten eintreten wird, reicht das Vermögen der Kapitalsammelstelle bei bezahlbarem Beitrag aus. Voraussetzung ist, dass der Umfang der Schäden statistisch abschätzbar ist und demnach mit versicherungsmathematischen Methoden der von jedem Mitglied des Kollektivs benötigte Beitrag bestimmbar ist.

Im Versicherungswesen wird unterschieden zwischen den Hauptbranchen Nicht-Leben (Haftplicht, Unfall, Krankheit) und Leben (biometrische Versichungen, Lebensversicherungen) unterschieden.



Volatilität

Siehe Standardabweichung.



Vorbezug

Gelder der beruflichen Vorsorge (2. Säule) und gebundenen privaten Vorsorge (Säule 3a) können grundsätzlich erst ab der Pensionierung bezogen werden. Es gibt jedoch Ausnahmesituationen, bei denen ein Vorbezug möglich ist: Dies betrifft hauptsächlich den Kauf von selbstgenutztem Wohneigentum, die Aufnahme einer selbständigen Erwerbstätigkeit oder den Wegzug ins Ausland.



Vorsorgelücke

Die Vorsorgelücke entspricht der Differenz zwischen der gewünschten Rente nach der Pensionierung und den erwarteten Vertrags- und Rentenleistungen aus der 1., 2. und 3. Säule



W

Wertschriftendepot

Depot zur Aufbewahrung von Wertpapieren bei einer Bank. Die Wertpapiere im Depot gehören dem Kunden und nicht der Bank! Es wird in der Regel als sogenanntes offenes Depot geführt, bei welchem die Bank die Vermögenswerte kennt und die Verwaltung (z.B. Inkasso von Zins-, Rück- und Dividendenzahlungen, Abwicklung von Kapitalereignissen) besorgt.



Z

Zins

Preis für die Überlassung von Kapital bzw. Geld. Die Höhe des Zinses (Zinssatz) bildet sich nach marktmässigen Gesetzen aufgrund von Angebot und Nachfrage. Die Höhe variiert je nach Länge der Leihfristen und der Bonität des Schuldners. Durch geldpolitische Massnahmen kann die Höhe des Zinssatzes beeinflusst werden (National- und Bundesbanken).



Zinseszins

Wiederverzinsung auflaufender Zinsen, die dem Kapital zugeschlagen werden.



Zweite Hypothek

Die zweite Hypothek dient, wie die erste Hypothek auch, der Fremdfinanzierung einer Immobilie. Sie beläuft sich in der Schweiz typischerweise auf höchstens rund 15% des Kaufpreises der Immoblilie. Da die 2. Hypothek abgebaut (=amortisiert) wird, verursacht sie sowohl Zinszahlungen als auch Amortisationszahlungen. Die zweite Hypothek wird in der Regel in einem Zeitraum von ungefähr 20 Jahren amortisiert.



Zweite Säule

Die berufliche Vorsorge (2. Säule) soll zusammen mit den Leistungen der AHV den gewohnten Lebensstandard nach der Pensionierung sicherstellen. Sie ist im Gesetz über die berufliche Vorsorge (BVG) geregelt. Ihr sind alle in der Schweiz tätigen Arbeitnehmer unterstellt, die mehr als den koordinierten AHV-Lohn verdienen. Alle Unternehmen sind zu diesem Zweck zwingend einer Pensionskasse angeschlossen, während Selbständigerwerbende die Möglichkeit haben, sich freiwillig einer Pensionskasse anzuschliessen. Synonym: Berufliche Vorsorge.