Meine persönliche Situation
Der Finanzplan als Teil eines Lebenszyklusplanes
Der Fokus einer privaten Finanzplanung ist stark
abhängig von der persönlichen Situation. Nebst
charakterspezifischen Merkmalen wie Risikoneigung, Spardisziplin
etc., spielen v.a. das Alter und der Familienstand eine
entscheidende Rolle, wie und wo wir uns finanziell bewegen.
Ein Finanzplan sollte als Lebenszyklusplan aufgebaut sein und
diesen Phasen rollend angepasst werden. Wir unterscheiden vier
solcher Zyklen:
· Die Existenzsicherung – Phase 1
· Die Etablierung – Phase 2
· Spielphase – Phase 3
· Erntezeit – Phase 4
Phase 1 – Die Existenzsicherung (bis etwa 35)
In dieser Phase steht die Ausbildung und darauf folgend die Etablierung im Beruf im Vordergrund. Eventuell steht die Gründung einer Familie an oder zumindest der Aufbau einer partnerschaftlichen Beziehung. Somit sollen auch existenzielle Risiken abgesichert werden. Der Grundstock für den Aufbau eines Vermögens wird gelegt. Dafür steht daher häufig auch in diesem Zyklus als erstes die Bildung eines 3a-Vorsorgekontos im Vordergrund (Zinseszinseffekt).
Phase 2 – Die Etablierung (bis etwa 45)
Während dieser Phase soll der Lebensstandard erhöht werden. Absicherung und Ausbau des bisher Erreichten steht im Vordergrund. Es wird in die Ausbildung der Kinder oder auch nochmals der weiteren persönlichen Entwicklung investiert. Grössere Beträge an Vermögen können zu Investitionszwecken genutzt werden. Einen anderen Teil möchte man vermehrt in die persönliche Lebensqualität investieren (geniessen, Lifestyle).
Phase 3 – Spielphase (bis etwa 65)
Das Einkommen wächst noch, aber die Ausgaben beginnen zu stagnieren. Das Eigenheim ist idealerweise gebaut, Auto und Mobiliar sind vorhanden. Daher ist eine verstärkte Anlagetätigkeit möglich und somit, bei seriösem, realistischem Investieren, ein erhöhtes Einkommen aus Investitionstätigkeit möglich. Die Planung der (frühzeitigen) Pensionierung sollte möglichst früh in Angriff genommen werden.
Phase 4 – Erntezeit (ab 65)
Die in möglichst in Phase 1 abgeschlossenen
Kapitalversicherungen werden zurückgezahlt und die Rentenzahlungen
(AHV, Pensionskasse) beginnen. Der Vermögensaufbau mittels
risikoreicherer Anlagen (Aktien) ist vollendet. Die Sicherung des
Vermögens- und des Vermögensertrages steht im Vordergrund.
Spekulative Anlagen sollten nicht mehr getätigt werden. Ja man
kann sogar damit beginnen das erwirtschaftete Kapital langsam
abzubauen.
Richten Sie Ihren persönlichen Finanzplan an diese Phasen aus und
passen Sie Ihn bei Bedarf rollend an. Immer unter Berücksichtigung
persönlicher Neigungen und Präferenzen. An jede dieser Phasen ist
auch eine entsprechende Investitionsphilosophie und
Anlagetätigkeit gekoppelt, welche die Struktur des
Investitionsportfolios beeinflusst. Mehr dazu unter dem Punkt
Anlage auf der VPI-Homepage.
Die Vorsorgepyramide
Die Vorsorgepyramide zeigt wie ein Vermögen und die
Vorsorge im Verlauf eines Lebens von unten nach oben aufgebaut
werden müssen. Ziel ist eine ausgeglichene Vermögens- und
Vorsorgestruktur, die einerseits durch kluge, risikogerechte
Diversifikation der Anlagen und Absicherung existenzieller Risiken
vor finanziellen Rückschlägen schützt, andererseits aber zu einer
laufenden Zunahme des Vermögens durch Einnahmenüberschüssen,
Vermögenserträgen und Kapitalgewinnen führt.
Beachten Sie das wasserdichte Fundament an grundlegenden
Versicherungen, um existenzbedrohende finanzielle Risiken zu
eliminieren. Darauf aufbauend ein erster Sockel mit relativ
risikoarmen Anlagen, um mit einem steten Ertrag das Vermögen
zumindest zu erhalten (Inflationsausgleich steht im Vordergrund).
Erst dann wird in risikoreichere Anlagen investiert, um über die
längere Frist das Vermögen zu mehren. Spekulative Anlagen sollten
nur sehr bedingt vorgenommen werden. Die Gewinnchancen solcher
Anlagen sind sehr gross, ebenso die Verlustgefahr. Dieser Teil des
Vermögens ist Spielgeld, ein Verlust darf nicht schmerzen.