Finanzplanung
Die Liquiditätsplanung
Die Liquiditätsplanung gehört mit der Vorsorgeplanung im
Unglücksfall zu den elementarsten Grundlagen einer Finanzplanung. Oft
gehört die Liquiditätsoptimierung an die erste Stelle der zu
bereinigenden Planungsbereiche. Jeder Haushalt unterliegt jährlichen
(monatlichen) Zahlungsströmen. Um diese sicherzustellen, müssen die
finanziellen Mittel zum jeweiligen Zeitpunkt auch zur Verfügung
stehen. Neben den laufenden Ausgaben müssen aber auch künftige
geplante Ereignisse berücksichtigt werden, für die ebenfalls
Rückstellungen oder Fristigkeiten bei den Anlagen zu planen sind.
Ausgangpunkt für die Liquiditätsplanung ist das Haushaltsbudget.
Dieses umfasst die monatlichen Ein- und Ausgaben sowie die
Rückstellungen für die anderen innerhalb eines Jahres anfallende
Ausgaben. Unser Tool „Einfache Finanzplanung“ unterstützt Sie bei
Ihrer Budgetplanung. Diese bildet dann den Ausgangspunkt für die
weitere Planung Ihrer finanziellen Verhältnisse (siehe auch Finanzplanung
- das Tool).
Die Liquiditätsplanung erfolgt i.d.R. auf drei Ebenen:
Liquiditätskonto, Liquiditätsreserve sowie Ziele und Projekte.
Das Liquiditäts-/Durchlaufkonto
Dieses Konto (Salär-/Kontokorrent-/Sparkonto) dient den
regelmässigen Zahlungsströmen, d.h. den laufenden Einnahmen und
Ausgaben. Auf dieser Ebene muss beachtet werden, dass die
Zahlungsfähigkeit aufrecht erhalten wird und dass dabei unter
Umständen während des Jahres in Bezug auf die Höhe der monatlichen
Belastungen unterschiedliche Perioden auftreten. Falls diesen
Periodizitäten Rechnung getragen werden muss, dient zur Übersicht
allenfalls eine schematische Darstellung des unterschiedlich
benötigten Liquiditätsbedarfes).
Aufgrund des unterschiedlichen Anfalls von Ausgaben (Steuern, Ferien,
Zinsen etc.) und der nicht immer dazu parallel verlaufenden
Einnahmengrösse (Lohn, Boni, Gratifikationen etc.), sowie im Hinblick
auf unvorhergesehene Belastungen (Zahnarzt, Ersatzanschaffungen etc.),
sollte daher immer auf ein Liquiditätspolster in der Höhe von etwa
drei Monatsbedarfen zugegriffen werden können.
Darüber hinauslaufende Saldi, die durch Fälligkeiten von Anlagen,
Zusatzeinnahmen (Verkäufe) oder unvorhergesehene Erträge beeinflusst
werden, können dann zu einem geplanten Vermögenszuwachs verwendet
werden. So wird einer nicht sinnvollen Akkumulation von Geldern auf
diesem niedrigverzinsten Konto entgegengewirkt und eine überschüssige
Liquidität vermieden.
Liquiditätsreserve
Vielfach wird auch der jederzeitige Zugriff auf einen gewissen Geldbetrag gewünscht, um unvorhergesehene Anschaffungen zu tätigen. Diese oft psychologisch begründeten Reserve sollte unbedingt berücksichtigt werden. Oftmals wird man auch im Rahmen einer Finanzplanung mit (neuen) Ansichten und (unbekannten) Anlagen konfrontiert, die zumindest eine unterschwellige Unsicherheit hervorrufen. Um diesem Wunsch wie aber auch den unsicheren Entwicklungen (siehe Prognoseberechnungen) entgegenzukommen, sollte der gewünschte Betrag auf einem separaten Konto reserviert und immer getrennt sichtbar in Planung geführt werden. Dabei gilt zu beachten, dass auf diese Summe jederzeit zugegriffen werden kann und sie deshalb keinen Kündigungsfristen oder Kursentwicklungen unterliegen darf. In diesem Zusammenhang gilt es also nicht die Rendite in den Vordergrund zu stellen, sondern vielmehr das Sicherheitsbedürfnis zu befriedigen. Dieses Konto sollte daher in einer Finanzplanung anschliessend auch nicht angetastet werden. Die Grössenordnung einer solchen Reserve kann 3-6 Monatslöhne ausmachen.
Ziele und Projekte
Diese Ebene betrifft die vorgesehenen und auch geplanten
Projekte wie z.B. Liegenschaftsrenovation im laufenden Jahr, Autokauf
in einem Jahr, Weltreise in drei Jahren.
Für diese Ereignisse sind in jedem Fall Rückstellungen in der
Vermögensplanung vorzusehen. In der Finanzplanung (siehe auch Einfache
Finanzplanung - das Tool) können hierfür Töpfe gebildet werden, die
jeweils pro Ereignis die entsprechende Struktur aufweisen. Im
Gegensatz zu den oben dargestellten Reserven, können in diesem Fall
die Fristigkeiten und Abläufe so gesteuert werden, dass ein
vernünftiges Rendite/ Risikoverhältnis zu Anlagezwecken dennoch
berücksichtigt werden kann. Dabei kann neben den klassischen
Parkvehikeln wie Geldmarkt (kurzfristig), Obligationen/Einmaleinlagen
(mittelfristig), gemischte Fonds (mittel- bis langfristig) durchaus
auch ein Aktienengagement für langfristige Projekte Sinn machen, wobei
bei letzterem die Volatilität zu beachten ist. Diese Investitionen
dürfen nicht dazu führen, dass bei Bedarf der Liquidität ein Verkauf
der Titel/Fonds zu ungünstigen Bedingungen (Kursverluste) erfolgen
muss. Um diesem Fall entgegenzuwirken, kann während der Laufzeit bei
näher rückendem Fälligkeitstermin periodisch die Aktienquote zugunsten
von Geldwerten reduziert werden. Weiteres siehe unter Punkt Anlegen
auf der Homepage.
Ausbildungsfinanzierung
Zu den finanziellen Projekten mit z.T. intensiven Auswirkungen auf die
Liquidität über eine bestimmte Periode, muss oft auch die Ausbildung
der Kinder gezählt werden. Zeichnen sich solche Studien ab, ist in den
betroffenen Jahren dringend das Budget anzupassen und eine genügende
Liquidität sicherzustellen. Solch kostenaufwendige Projekte können in
der Regel nicht mehr über die laufenden Einnahmen gedeckt werden.
Dabei dürfen keine Subventionen, Stipendien oder Teilzeiteinkommen des
Studierenden (da unsicher) berücksichtigt werden. Planen Sie diesen
Punkt besonders genau.